Humanitärer Hilfe für die Ukraine aus der Sicht lokaler NGOs 

Zusammen mit meinem Kollegen Barry Andrews (Renew) und der NGO ActionAid habe ich am Dienstag einen Austausch zu den Herausforderungen und Chancen für die humanitäre Hilfe der EU in der Ukraine anhand der Erfahrungen von lokalen NGOs veranstaltet. Mit dabei waren die Organisationen DEIS Rumänien, ROMNI Moldawien und NGO Girls Ukraine sowie Allesandro Valdambrini von der Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission (DG ECHO). 

Die Vertreter:innen der drei NGOs haben von ihren Erfahrungen in der Bereitstellung von humanitärer Hilfe an die Geflüchteten aus der Ukraine und den Menschen vor Ort berichtet und mit welchen Herausforderungen sie als Frauen in von Frauen und/oder Jugendlichen geführten Organisationen konfrontiert sind. Zusätzlich zu diesen persönlichen Erfahrungen stellte Action Aid ihren Bericht “Standing up for our Rights: Feminist Insights from the Ukraine Response” vor, in dem ebenfalls auf diese Herausforderungen vor allem aber auch auf die wichtige Rolle dieser Organisationen für die Krisenbewältigung eingegangen wird.  Sie befürworten allesamt einen feministischen Ansatz in der humanitären Hilfe, wobei lokale Organisationen gezielter gefördert werden sollen. 

Finanzierung lokaler NGOs

Darauf erwiderte Herr Valdambrini, dass ihre Zielvorgabe ist, 25% der humanitären Hilfe an lokale Partner.innen zu geben. Dies kann aber wegen des EU-Mandats nicht auf direktem Wege passieren und muss über internationale Organisationen kanalisiert werden. Somit liege die Verantwortung am Ende auch bei den internationalen Organisationen, den Schwellenwert der 25% einzuhalten. Hier muss sich die Kommission bemühen, zusätzliche Wege zu finden, um die  finanzielle Unterstützung von lokalen NGOs zu gewährleisten. 

Es ist wichtig, dass die Europäische Kommission in der Bereitstellung von humanitärer Hilfe auch von den Erfahrungen der lokalen NGOs lernt, dafür braucht es Plattformen für einen regelmäßigen Austausch. Ich unterstütze den feministischen Ansatz in der humanitären Hilfe um strukturelle Ungleichheiten zu beseitigen und den Stimmen von FLINTA* in Krisensituationen Gehör zu schaffen. Darauf sollte auch die EU zusammen mit ihren internationalen Partner:innen mehr Augenmerk legen.