Brief an die Kommission: Bleibelastung im neuen Moria
Seit das neue Camp Mavrovouni (Kara Tepe) auf Lesbos im September 2020 eröffnet wurde, gab es neben all den anderen katastrophalen Lebensbedingungen auch immer wieder schwerwiegende Bedenken wegen der Bleibelastung des ehemaligen Militärgebiets. Über 6.000 Menschen leben auf nachweislich bleiverseuchtem Boden, was vor allem schwangere Frauen und spielende Kinder gefährdet. Zusammen mit vielen weiteren Europaabgeordneten habe ich deshalb einen offenen Brief an die EU-Kommission unterstützt.
Im Januar dieses Jahres hat die Regierung „Ergebnisse“ einer Untersuchung veröffentlicht, die allerdings bewusst nur sehr lückenhafte Tests einbezog. Doch auch die dort gemessenen Bleiwerte liegen bedenklich hoch. Die griechische Regierung versucht das zu rechtfertigen, indem sie für diese Bedingungen ungeeignete und gefährlich hohe Grenzwerte ansetzt.
Wir fordern von der Europäischen Kommission, bei den griechischen Behörden darauf hinzuwirken, alle Camp-Insassen umgehend in weniger belastete Gebiete zu verlegen. Bis dahin müssen alle Bewohner:innen über die Gefahren einer Bleivergiftung umfassend informiert werden. Außerdem braucht es eine kostenfreie Versorgung mit Bluttests, vorrangig für Kinder unter zwei Jahren, die besonders gefährdet sind. Die Gesundheit und Sicherheit dieser Menschen ist stark bedroht. Man darf sie nicht noch länger, und schon gar nicht einen weiteren Winter lang, unter diesen Bedingungen einsperren.
Den vollständigen Brief an die Kommission und alle Unterzeichnenden findet ihr hier.