Kalenderwoche 29
Anhörung im CONT-Ausschuss zur Entlastung der EU-Asylagentur
Nach dem Parlamentsbeschluss vom Mai 2025, die Entlastung der EU-Asylagentur (EUAA) für 2023 aufgrund eines Berichts des EU-Amts für Betrugsbekämpfung (OLAF) zu verschieben, haben wir diese Woche eine geschlossene Sitzung im Haushaltskontrollausschuss abgehalten.
Mit Vertreter*innen von OLAF, der EUAA und der EU-Kommission haben wir die Vorwürfe diskutiert und uns ein besseres Bild der Probleme in der Agentur gemacht. Die Sitzung war hilfreich, um die OLAF-Ergebnisse besser einordnen zu können.
Nach Rücksprache mit Schattenberichterstatter*innen der anderen Fraktionen werden wir den Entlastungsprozess im September fortsetzen. Da sowohl der OLAF-Bericht als auch die Ausschusssitzung vertraulich sind, kann ich aktuell keine weiteren Details nennen.
Anhörung zu Migration im Entwicklungsausschuss
Diese Woche haben wir im Entwicklungsausschuss über den Zusammenhang zwischen Migration und Entwicklungszusammenarbeit diskutiert. Im Fokus: Wie können Fluchtursachen wie Konflikte, Ernährungsunsicherheit oder Klimawandel durch Entwicklungszusammenarbeit bekämpft werden? Und wie kann die EU ihre Migrations- und Entwicklungspolitik besser aufeinander abstimmen, insbesondere im Hinblick auf die Agenda 2030?
Die Anhörung war ein wichtiger Auftakt, ihr könnt sie hier nachhören. Nach der Sommerpause arbeite ich für die Grüne Fraktion am dazugehörigen Ausschussbericht mit.
Fair Play im Europäischen Fußball
Am Dienstag haben Rasmus Andresen und ich mit Oke Göttlich (Präsident FC St. Pauli) und Kristina Schröder (Vorstandsvoristzende Unsere Kurve e.V.) über faire Finanzierung im Fußball diskutiert. Thema waren u. a. Kommerzialisierung, Sport-Washing, Fanrechte und die 50+1-Regel.Klar wurde: Der Fußball braucht Regeln, die Fairness sichern – auch auf EU-Ebene. Der Millernton-Blog hat darüber berichtet.
Kalenderwoche 28: Plenarwoche in Straßburg
Misstrauensvotum gegen EU-Kommission: Keine Hilfe für rechte Chaos-Show
Am Montag haben wir über den Misstrauensantrag der Rechtsextremen gegen die EU-Kommission diskutiert, am Donnerstag dagegen gestimmt. Unsere Haltung ist klar: Wir beteiligen uns nicht an der PR-Show der extremen Rechten. Ihr Ziel ist nicht Aufklärung, sondern die Zerstörung der EU von innen. Zur PM unserer Fraktion.
Gedenken: 30 Jahre nach dem Völkermord in Srebrenica
Vor 30 Jahren wurden in Srebrenica tausende bosnische Muslim*innen ermordet und zehntausende weitere gewaltsam vertrieben. Viele Opfer gelten bis heute als vermisst. Am Dienstag haben wir der Opfer gedacht und zwei Überlebende empfangen. Zur Sitzung.
Ziele der Dänischen Ratspräsidentschaft
Premierministerin Mette Frederiksen stellte am Dienstag die Schwerpunkte der am 1. Juli gestarteten dänischen EU-Ratspräsidentschaft vor. Dabei setzt Dänemark auf mehr sicherheitspolitische Eigenständigkeit, NATO-Kooperation, Unterstützung für die Ukraine, mehr Wettbewerbsfähigkeit und grünes Wachstum. Enttäuschend ist die Haltung der Sozialdemokratin zur Migrationspolitik, bei der sie rhetorisch rechte Narrative bedient. Hier hätte es ein klares Zeichen gegen den Rechtsruck gebraucht. Zum Briefing des Wissenschaftlichen Dienstes (en).
Klimaziel in Gefahr: CDU/CSU im Europaparlament paktiert weiter mit Rechtsextremen
Die EVP unter Manfred Weber hat Klimaleugner der rechtsextremen Patriots-Gruppe zu Chefverhandlern für das EU-Klimaziel 2040 gemacht – und ein Dringlichkeitsverfahren blockiert. Jetzt können die Rechtsradikalen den Zeitplan für das 2040-Klimaziel selbst bestimmen und das Gesetz verzögern. Damit droht die EU zur Weltklimakonferenz im September ohne Position dazustehen. Die EVP gefährdet Gesundheit, Wirtschaft, Glaubwürdigkeit und Klimaschutz in der EU.
Wir fordern: Schluss mit Deals mit Extremisten – für starke, gemeinsame Klimaziele aller Demokrat*innen. Zu unserer PM. Zur Abstimmung.
Besuch des Bürgermeisters von Budapest: Für Grundrechte und gegen Hass
Am Dienstag haben wir Gergely Karácsony, den grünen Bürgermeister von Budapest, im Europäischen Parlament in Straßburg empfangen dürfen. Anlass war die Budapest Pride: Es braucht endlich ein EU-weites Antidiskriminierungsgesetz und einen entschlossenen Schutz der Grundrechte – gegen die zunehmenden Angriffe von rechts. Zu unserem Insta-Reel.
Grünes Licht für den Euro in Bulgarien
Ab dieser Woche ist es entschieden. Bulgarien darf ab dem 01. Januar 2026 den Euro einführen. Mehr dazu im Briefing des Wissenschaftlichen Dienstes.
Fortschrittsbericht: Wir unterstützen Nordmazedoniens EU-Kurs trotz rechter Angriffe
Wir haben diese Woche als Parlament erstmals seit 2022 einen Fortschrittsbericht zu Nordmazedonien verabschiedet. Vor allem rechte Kräfte haben versucht, diesen Bericht für innenpolitische Zwecke zu instrumentalisieren. Briefing des Wissenschaftlichen Dienstes.
Debatte zu EU-USA-Handel: Transatlantische Beziehungen unter Druck
Am Mittwoch haben wir mit dem Rat der EU-Mitgliedstaaten und der Kommission über Trumps angedrohte Strafzölle auf EU-Waren und mögliche Reaktionen der EU diskutiert. Im Raum steht auch die mögliche Verkündung eines Handelsdeals – allerdings nur als politisches Rahmenpapier ohne rechtliche Verbindlichkeit. Viele Fragen bleiben offen, aber klar ist: Die EU muss geeint bleiben.
Geldwäsche-Blacklist: Politische Interessen statt konsequente Regulierung
Die EU-Kommission hat die Geldwäsche-Blacklist überarbeitet – eine Liste von Ländern mit besonders allfälligen Finanzsystemen für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Doch die Streichung der Vereinigten Arabischen Emirate wirft Fragen auf, ebenso das fortlaufende Fehlen Russlands auf der Liste. Wir fordern: Die Liste muss sich an Fakten orientieren, nicht an politischem Kalkül.
EU-Solidaritätsfonds: 280 Millionen Euro Hilfe nach Fluten 2024
Der EU-Solidaritätsfonds wurde geschaffen, um betroffene Länder bei der Bewältigung von Naturkatastrophen zu helfen. Nach den verheerenden Fluten 2024 werden nun über 280 Millionen Euro aus dem Fonds mobilisiert, um Bosnien-Herzegowina, Moldawien, Österreich, Polen, die Slowakei und Tschechien beim Wiederaufbau zu unterstützen.
EU-China-Beziehungen: Klare Haltung zu Rohstoffen
Diese Woche haben wir zum bevorstehenden EU-China-Gipfel Stellung bezogen und die sofortige Aufhebung der chinesischen Ausfuhrbeschränkungen für kritische Rohstoffe gefordert – sowie den Ausbau europäischer Souveränität durch eigene Kapazitäten, Partnerschaften und konsequente Umsetzung des Gesetzes zu kritischen Rohstoffen.
Entschließungen dieser Woche
Wir haben diese Woche mehrere (Menschenrechts-)entschließungen verabschiedet.
- Vereinigte Arabische Emirate: Wir fordern die sofortige Freilassung des in Dubai inhaftierten Briten Ryan Cornelius und rufen die Vereinigten Arabischen Emirate zur Einhaltung internationaler Menschenrechtsstandards auf.
- Zentralafrikanische Republik: Wir verurteilen die willkürliche Verhaftung des belgisch-portugiesischen Forschers Joseph Figueira Martin, fordern seine sofortige medizinische Evakuierung und warnen vor ausländischer Einflussnahme durch russische Söldner.
- Syrien: Wir fordern nach dem Terroranschlag auf die Mar-Elias-Kirche und weiteren Angriffen auf religiöse Minderheiten unabhängige Ermittlungen, den Schutz aller Gemeinschaften und einen menschenrechtsbasierten politischen Übergang.