Dickes Brett #1: Gewalt an den europäischen Außengrenzen

In der ersten Episode spreche ich mit Johanna Thomé, Dean Blaževic und Dirk Planert, drei Menschen, die sich an der EU-Außengrenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina für Geflüchtete engagiert haben. Sie haben beim Bau von Notunterkünften und bei der Schaffung einer medizinischen Grundversorgung im informellen Camp Vučjak geholfen. Einem Camp, in dem die Bedingungen so schlecht sind, dass UNHCR und IOM dort nicht aktiv werden wollen, weil das einer Anerkennung dieser Bedingungen gleichkommen würde.

„Ich habe die Menschen in unserer Ambulanz im Horrorcamp Vučjak gefragt, warum sie nach Europa kommen. Sie haben gesagt, dass sie schlichtweg leben und überleben wollen.“

Dirk Planert

„Für viele Menschen ist Bosnien gerade die absolute Hölle, weil sie das Gefühl haben, sie können nicht nach vorne und nicht nach hinten.“

Johanna Thomé

„Mich nervt es total, dass bei Flüchtlingen, die hier ankommen, immer über ihre verdammte Nützlichkeit gesprochen wird. Was soll das denn? Das sind Menschen, das sind keine laufenden Arbeitskräfte.“

Johanna Thomé

„Was diese Menschen machen, ist komplett menschlich. Sie suchen nach einem lebenswerten Leben. Das würde auch jeder Europäer, der auf seiner Couch sitzt und „Flüchtlinge raus“ raus ruft, genauso machen, wenn sein Leben nicht lebenswert wäre.“

Dean Blaževic