NDR: Kommissionsvorschlag ist “Ausverkauf der Menschenrechte”

Laut Kommissionsvorschlag für eine Rückführungsverordnung sollen EU-Mitgliedstaaten ihre Verantwortung für Asylsuchende an Drittstaaten auslagern. Dass andere unsere humanitären Verpflichtungen übernehmen, ist aber unrealistisch und gefährdet grundlegende Menschenrechtsstandards. Im NDR durfte ich erklären, warum wir lieber selbst Verantwortung übernehmen sollten – insbesondere bei wichtigen Aufgaben wie der Integration.

Phoenix: Kommission setzt weiter auf Abschreckung

Der neue Gesetzesentwurf zu Rückführungen zeigt: In der europäischen Migrationspolitik gilt zunehmend das Prinzip „je härter, desto besser“. Das ist nicht nur menschenrechtlich falsch, sondern scheitert seit über einem Jahrzehnt in der Praxis. Bei Phoenix durfte ich erklären, warum Europa endlich faire und einheitliche Asylverfahren braucht, statt die Verantwortung auf Drittstaaten abzuwälzen, die oft nicht einmal demokratische Grundstandards erfüllen.

PM: EU-Kommissionswahl: Weber gefährdet pro-europäisches Fundament

Gestern haben die Ausschuss-Koordinatorinnen und -Koordinatoren mit einer Mehrheit von EVP, S&D, RE und der EKR für die letzten umstrittenen Kandidaten für die EU-Kommission gestimmt. Dabei hat insbesondere Manfred Webers EVP-Fraktion darauf gesetzt, die Grüne Fraktion aus den Verhandlungen auszuschließen, um stattdessen einen Deal mit Rechtsaußen einzugehen.

Erik Marquardt, Sprecher der deutschen Grünen im Europäischen Parlament, kommentiert:

“Zum ersten Mal wird die EU-Kommission nicht von einer Mehrheit durch pro-europäische Fraktionen getragen. Manfred Weber und seine EVP haben ihren Plan durchgesetzt, die Grünen aus den Verhandlungen auszuschließen und stattdessen auf Mehrheiten mit Rechtsextremen zu setzen. Damit nimmt sie die Normalisierung von rechtsradikaler Ideologie nicht nur in Kauf, sondern unterstützt sie aktiv. Die Weber-Fraktion spricht sich aus kurzfristigen Machtinteressen gegen einen stabilen pro-europäischen Kurs aus. 

Die Europäische Union benötigt in unruhigen Zeiten Stabilität statt CSU-Experimente mit Rechtsextremen. Wer das Fundament der Politik der nächsten Jahre auf der Zusammenarbeit mit Rechtsaußen bauen will, wird leider schnell merken, dass Europa darauf nicht stabil steht. 

Es ist verstörend, dass Sozialdemokraten und Liberale da offenbar einfach mitmachen. Besonders von der sozialdemokratischen Fraktionsführung hätte man erwartet, dass sie sich nicht am Nasenring durch die Manege ziehen lassen.”

WELT: Einstufung sicherer Herkunftsländer gehört in den öffentlichen Raum

Die deutsche Innenministerin Faeser möchte bei der Einstufung sicherer Herkunftsländer den Bundesrat umgehen. Das ist ein Versuch, diesen Prozess zu entdemokratisieren. Der WELT habe ich gesagt, dass die Bundesregierung nicht hinter verschlossenen Türen entscheiden kann, wer in Deutschland noch wirksam gegen Behördenentscheidungen vorgehen kann und wer nicht, vor allem, weil es hier ganz klar um den Schutz von Minderheiten geht.

Phoenix: Vom Weg abgekommen

In Italien untergräbt Meloni den Rechtsstaat, indem sie die Gerichtsentscheidung zu albanischen Außenlagern politisch angreift. In Deutschland fordern Kanzler und Konservative zunehmend Asylrechtsverschärfungen unter dem Druck von rechts. Bei Phoenix durfte ich erklären, warum wir in Europa dringend zu einer menschlichen Migrationsdebatte und demokratischen Prinzipien zurückfinden müssen.

Welt-TV: Fluchtursachen bekämpfen und nicht Geflüchtete

Statt weiter Vorschläge zu machen, die das Chaos und Leid an den Außengrenzen nur verstärken, sollten wir das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) umsetzen, das wir erst diesen Sommer beschlossen haben. Im Interview mit Welt TV habe ich außerdem gewarnt, dass wir die Ursachen für die weltweit wachsende Zahl an Geflüchteten bekämpfen müssen – also Klimawandel, Kriege und andere Krisen – und nicht Geflüchtete selbst.

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