{"id":6921,"date":"2024-08-02T12:24:58","date_gmt":"2024-08-02T10:24:58","guid":{"rendered":"https:\/\/erik-marquardt.eu\/?p=6921"},"modified":"2024-08-02T12:50:10","modified_gmt":"2024-08-02T10:50:10","slug":"auf-dieser-route-kuemmert-es-niemanden-ob-du-lebst-oder-stirbst-horror-flucht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/erik-marquardt.eu\/en\/auf-dieser-route-kuemmert-es-niemanden-ob-du-lebst-oder-stirbst-horror-flucht\/","title":{"rendered":"Flucht nach Europa: \u201cAuf dieser Route k\u00fcmmert es niemanden, ob du lebst oder stirbst\u201d"},"content":{"rendered":"
Wer sich auf den Weg nach Europa macht, um dort Schutz oder Zukunftsperspektiven zu finden, geht dabei in der Regel durch die H\u00f6lle – oder stirbt. Das zeigt ein neuer Bericht<\/a> des UNHCR<\/a>, Mixed Migration Centre<\/a> and the Internationalen Organisation f\u00fcr Migration (IOM)<\/a>.\u00a0<\/p>\n\n\n\n Daf\u00fcr wurden von 2020 bis 2023 mehr als 31.000 Menschen in Italien und mehreren afrikanischen L\u00e4ndern dazu befragt, was sie auf der Flucht nach Europa erleben mussten. An der Tagesordnung: Folter, k\u00f6rperliche Gewalt, sexuelle Gewalt und Ausbeutung, Versklavung, willk\u00fcrliche Inhaftierung, Tod, Entf\u00fchrung zur Erpressung von L\u00f6segeld, Menschenhandel, Zwangsarbeit, Organentnahme, Raub, kollektive Ausweisung und Abschiebungen. <\/p>\n\n\n\n Die Daten zeigen, dass sich die Lage im Vergleich zum ersten Bericht<\/a> von 2020 noch deutlich verschlimmert hat. Schutzsuchende sind auf dem Mittelmeer und der Flucht dorthin weiterhin extremer Gewalt ausgesetzt. Neue Konflikte in der Sahelzone<\/a> haben die Zahl der Vertriebenen in der Region verdoppelt, insbesondere der Krieg im Sudan<\/a>. Extreme Armut und die durch den Klimawandel verursachten Naturkatastrophen im Osten und am Horn von Afrika tun ihr Weiteres. In den Transitl\u00e4ndern fallen au\u00dferdem immer mehr Fl\u00fcchtende einem starken Anstieg von Rassismus zum Opfer, oft ausgel\u00f6st von politischen Entscheidungstr\u00e4ger:innen wie dem tunesischen Autokraten Saied, der gerne gegen Gefl\u00fcchtete hetzt.<\/a><\/p>\n\n\n\n Ein riesiges Problem sind mangelnde Sicherheitsnetze entlang der Routen nach und durch Nordafrika. Schutzsuchende sind dort in der Regel v\u00f6llig auf sich gestellt. Sie m\u00fcssen Gebiete durchqueren, in denen bewaffnete Gruppierungen und kriminelle Banden sie ausbeuten, missbrauchen, verschleppen. Wird eine Fluchtroute unpassierbar, zum Beispiel, weil sie durch Konfliktzonen f\u00fchrt oder Grenzbeamte dort st\u00e4rker kontrollieren, verlagern sich die Wege in noch entlegenere Gebiete. Dort sind die Menschen dann wiederum noch gr\u00f6\u00dferen Risiken ausgesetzt. Gleichzeitig herrscht faktisch vollst\u00e4ndige Straflosigkeit f\u00fcr Schmuggler und andere bewaffnete Gruppen. Im schlimmsten Fall werden sie noch von Regierungen unterst\u00fctzt, wie zum Beispiel in Libyen.<\/p>\n\n\n\n Organisationen und Staaten entlang der Routen scheinen sich laut des Berichts fast schon an den Missbrauch gew\u00f6hnt zu haben, der dort allt\u00e4glich stattfindet. Von einem \u201cgef\u00e4hrlichen Gef\u00fchl der Resignation\u201d und einem unaufhaltsamen Verlust von Hoffnung ist die Rede. Dabei gibt es sehr wohl L\u00f6sungen und Schutzma\u00dfnahmen; mal ganz abgesehen davon, dass sich Staaten im Rahmen des V\u00f6lkerrechts und anderer Instrumente dazu verpflichtet haben, Leben zu retten und Menschenrechte zu achten. <\/p>\n\n\n\n Es braucht Friedensanstrengungen, Armutsbek\u00e4mpfung, konkrete Ma\u00dfnahmen zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels. Und f\u00fcr diejenigen, die ihr Zuhause verlassen m\u00fcssen, braucht es sichere Fluchtrouten, humanit\u00e4re Visa und Solidarit\u00e4t. In anderen Worten: Wir m\u00fcssen dringend handeln. <\/p>\n\n\n\n Aber die \u201cAngst\u201d vor irregul\u00e4rer Migration und der Unwillen von Regierungen verhindert, dass klar benannt wird, welcher Horror auf den Migrationsrouten geschieht. Mit welchen Akteur:innen man zusammenarbeitet, um Menschen daran zu hindern, nach Europa zu kommen. Und wie lieber weiter Menschen sterben sollen, bevor man hierzulande seiner Verantwortung nachkommt. Sp\u00e4testens nach diesem Bericht kann niemand mehr sagen, man h\u00e4tte es nicht gewusst. Wer sich auf den Weg nach Europa macht, um dort Schutz oder Zukunftsperspektiven zu finden, geht dabei in der Regel durch die H\u00f6lle – oder stirbt. Das zeigt ein neuer Bericht des UNHCR, Mixed Migration Centre und der Internationalen Organisation f\u00fcr Migration (IOM).\u00a0 Daf\u00fcr wurden von 2020 bis 2023 mehr als 31.000 Menschen in Italien …<\/p>","protected":false},"author":2,"featured_media":6924,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_FSMCFIC_featured_image_caption":"","_FSMCFIC_featured_image_nocaption":"","_FSMCFIC_featured_image_hide":"","_jetpack_memberships_contains_paid_content":false,"footnotes":""},"categories":[2,3],"tags":[17,102,112,20],"class_list":{"0":"post-6921","1":"post","2":"type-post","3":"status-publish","4":"format-standard","5":"has-post-thumbnail","6":"hentry","7":"category-migration","8":"category-politik","9":"tag-eu-aussengrenze","10":"tag-flucht","11":"tag-grenzgewalt","12":"tag-migration","14":"with-featured-image"},"yoast_head":"\nExtreme Gewalt: Es ist schlimmer als je zuvor<\/h4>\n\n\n\n
Wenig Schutz entlang der Fluchtrouten, daf\u00fcr anhaltende Straflosigkeit<\/strong><\/h4>\n\n\n\n
Wir d\u00fcrfen uns an diese Geschichten niemals gew\u00f6hnen<\/strong>
<\/h4>\n\n\n\n